Das frühe Meer

Die letzten Meter rauben uns den Atem, steil aufwärts zwischen Singvögeln und Sanddorn, schwere Schritte auf Pflastersteinen. Feiner Sand legt sich in den Mund, von der Anstrengung geöffnet. Zwischen Dünen führt der Pfad verschlungen entlang, vorbei an einem Holzspielplatz und einem Radweg. Ein Jogger in grellorange trabt uns entgegen, erst klein, dann immer größer, bis er schnaufend an uns vorbeizieht, man kann seine Schritte nicht hören, nur seinen Atem, dann verschwindet er hinter der nächsten Biegung des Weges. Auch wir sind nicht stehen geblieben und  sehen jetzt endlich das Meer.

Weit weg schäumt es weiß auf blaugrau unter dem Blau des Himmels, hinter dem schmutzigen Beige eines Nordseestrands im Herbst. Ein paar dunkle Punkte bewegen sich am Rand des Wassers, große, kleine, solche, die breiter sind als hoch. Weiße Punkte sammeln sich gruppenweise in Sicherheit. Eine Strandbar zu unserer Linken, geschlossen und versiegelt, außerhalb der Saison. Der Weg aus Stein endet, die ersten Schritte tun wir uns schwer auf dem nachgebendem sandigen Boden. Unsere Nasen laufen und wir den Strand hinab. „Das frühe Meer“ weiterlesen